Medizinisches

Die körperlichen Veränderungen

Hormone

Durch die künstliche Zuführung von Östrogen oder Testosteron ist es möglich, den Körper dem gefühlten Geschlecht anzugleichen.

Einmal mit der Hormontherapie begonnen, sollten die Hormone ein Leben lang eingenommen werden. Ein Absetzen ist möglich, sofern der Körper noch selbst Sexualhormone produzieren kann. Dann aber werden sich einige (aber nicht alle!) Veränderungen wieder zurück entwickeln.

Eine Hormontherapie sollte gut überlegt erfolgen und niemals ohne die dauerhafte Begleitung durch eine*n Endokrinolog*in.

 


Beginn der Hormontherapie

Vor Gabe der eigentlichen Hormone wird meistens durch eine*n Endokrinolog*in eine Chromosomenuntersuchung durchgeführt werden. Dazu wird dir Blut abgenommen. Gleichzeitig bestimmt der/ die Arzt/ Ärztin damit deine derzeitigen Werte, sodass du die richtige Dosierung erhältst. Auch deine Leberwerte werden ermittelt.

Etwa zwei Wochen später wirst du deine Werte mit dem/ der Endokrinolog*in besprechen und die für dich richtige Therapie festlegen.

Die Hormontherapie ist bei gesicherter Diagnose eine Kassenleistung. Du musst lediglich die Rezeptgebühr i.H.v. 10 € selbst bezahlen.

 

Dir sollte bewusst sein, dass nach dem Beginn der Hormontherapie unumkehrbare Veränderungen an deinem Körper passieren werden. Der transmännliche Stimmbruch beispielsweise lässt sich nicht umkehren. Gehe den Weg in deinem Tempo, besprich mit deinem/ deiner Arzt/ Ärztin und deinem/ deiner Psychiater*in/ Therapeut*in, ob du bereit bist für die Hormontherapie.


Wirkungen der Hormontherapie

Jeder Körper ist individuell und ebenso wirken Hormone auf jeden Körper unterschiedlich. Niemand kann sich aussuchen, welche Wirkungen eintreten.

 

Einige der gängigen Wirkungen von Testosteron sind: Stimmbruch, Bartwuchs, Veränderung der Gesichtszüge, Fettumverteilung, Muskelzuwachs, Glatzenbildung, Zunahme der Körperbehaarung, Ausbleiben der Periode, Klitoriswachstum, Trockenheit der Vagina, Steigerung der Libido.

 

Einige der gängigen Wirkungen von Östrogen sind: Veränderung der Gesichtszüge und der Haut, Verringerung der Körperbehaarung, Brustwachstum, Fettumverteilung, Abnahme von Libido und Potenz, Schrumpfung der Hoden.

Operationen

Für eine weitere Angleichung des Körpers entscheiden sich viele trans* Personen für operative Schritte. Dies ist jedoch eine ganz persönliche Entscheidung.

 

Für trans* Männer kommen dabei in Betracht: die Mastektomie (Brustentfernung), die Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) sowie der Klitorispenoid (Konstruktion eines Penis diret aus der Klitoris) oder Penoidaufbau (Konstruktion eines künstlichen Penis in mehreren Operationen).

Für trans* Frauen gibt es folgende Operationen: der Brustaufbau, die GA-OP (Formung einer Neovagina und Entfernung der Hoden), die Stimmband-OP und die Gesichtsfeminisierung.


Bei allen Operationen kann es zu langwierigen Komplikationen kommen. Es ist unabdingbar, Vorgespräche mit verschiedenen Operateuren zu führen und genau abzuwägen, welche Operation von wem durchgeführt werden soll.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Bei gesicherter Diagnose können die Kosten für die Operationen von eurer Krankenkasse übernommen werden.

Dazu müsst ihr einen Antrag auf Kostenübernahme bei eurer Krankenkasse stellen.

 

Hier findet ihr ein Musterbeispiel für einen solchen Antrag auf Kostenübernahme.

Auch das nebenstehende Video kann euch hilfreiche Informationen liefern.


Noch Fragen?

Dann schreib uns - wir beraten dich gern in allen Fragen rund um die medizinische Seite deines Trans*wegs!

 

Bitte denke dabei aber daran, dass unsere Berater alle ehrenamtlich arbeiten und hab' ein bisschen Geduld mit uns. Wir melden uns so schnell wie möglich bei dir!

 

Du erreichst uns hier.